Wahl- und Abstimmungsinformationen

Votez pour vous - Informationen zu Wahlen und Abstimmungen.

Urnengang vom:

27.November 16

Bern

Stadt Bern

Stadtrat und Gemeinderat für Eilige

Je nach politischer Ausrichtung nur eine(!) Liste ins Couvert:

Bürgerlich

Linke

Wählbare Mitte

Die übrigen Listen kommen für fortschrittliche und liberale WählerInnen, die eine ernsthafte Politik wollen, nicht in Frage.

Wahl mit der leeren Liste

Oben auf die leere Liste kann man eine Listennummer schreiben, muss man aber nicht — dann zählen auch leere Zeilen für die Partei dieser Liste. Allerdings ist dies der wichtigste Punkt beim Proporzsystem: nur Listenstimmen geben Sitze im Parlament, und somit überhaupt die Möglichkeit für eure Kandidierenden ins Parlament einzuziehen.

Stadtratswahlen für Fortgeschrittene

In der Stadt Bern regiert seit 24 Jahren ein Mitte-Links-Bündnis. 1992 errang es die Mehrheit von den Bürgerlichen im Gemeinderat. Unter dem Namen RGM (Rot-Grün-Mitte) bilden aktuell die SP, das Grüne Bündnis GB und die Grüne Freie Liste GFL auch die Mehrheit im Parlament (Stadtrat).

Im Gemeinderat sind momentan drei Sitze von RGM besetzt, ein Sitz von der Mitte und ein Sitz durch die Bürgerlichen. Da die rechtsbürgerlichen Parteien SVP und FDP nicht mehr gemeinsam antreten, ist in diesem Jahr eine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat möglich. Wackeln tut aber nur der Sitz der Bürgerlichen. Der Sitz der FDP wird von RGM, SVP und der Mitte angegriffen.

Wie bei der Parlamentswahl gilt auch bei der Regierungswahl das Proporzsystem: nur Listenstimmen zählen für die Anzahl der Sitze für das jeweilige Wahlbündnis. Somit ziehen eure Kandidierenden nur dann in die Regierung ein, wenn genügend Listenstimmen vorhanden sind.

Das Ergebnis weiter beeinflussen kann man, indem die Listen von Gemeinderat oder Stadtrat verändert werden. Es gibt zwei Wege dafür:

Kumulieren

Beim Kumulieren setzt man einen Namen zweimal auf die Liste. Alle Kandidierenden können maximal zwei Stimmen erhalten. Manche Listen haben ihre Kandidierenden bereits vorkumuliert. Manche Listen haben freie Linien zum kumulieren. Auf Listen ohne freie Linien können weniger genehme Kandidierende zugunsten der eigenen Favoriten durchgestrichen werden.

Panaschieren

Beim Panaschieren werden Personen anderer Parteien auf eine Parteiliste gesetzt. Auch diese Namen können kumuliert, also doppelt aufgeschrieben werden. Die kumulierte Person erhält pro Linie auf der sie steht eine Kandidierendenstimme. Die Listenstimmen dieser Linien zählen dann nicht mehr für die gewählte Liste, sondern gehen an die Parteiliste der kumulierten Person. Achtung: Neben dem Namen auch die Zahl, die davor steht, dazuschreiben.

Weitere Empfehlungen für den Stadtrat

Votez empfiehlt folgende Politikerinnen und Politiker aus verschiedenen Parteien zur Wahl, die sich für Liberalität, Offenheit und städtische Kultur einsetzen — in alphabetischer Reihenfolge. Es gilt zu bedenken, dass bei der Kandidaten-Empfehlung auf Dialogbereitschaft und belegter Wille zur Lösungsfindung beachtet wurde. Auch hier gilt: Eine Person bis zu zwei Mal auf den Wahlzettel schreiben.

Bürgerlich

Linke

Mitte

Gemeinderatswahlen für Eilige

Hier empfehlen wir Liste Nummer 4, die Rot-Grün-Mitte-Liste (RGM).

Für den fünften Sitz im Gemeinderat empfehlen wir eine der beiden bürgerlichen Kandidaturen:


Gemeinderatswahlen für Fortgeschrittene

In der Regierung (Gemeinderat) sitzen zur Zeit drei Rot-Grün-Mitte-Mitglieder (RGM; Franziska Teuscher, Gründes Bündnis; Ursula Wyss, SP; sowie der abtretende Stadtpräsident Alexander Tschäppät, SP) zusammen mit dem Mitte-Mitglied Reto Nause von der CVP und dem Bürgerlichen Mitglied Alexandre Schmidt von der FDP.

Trotz starker Abnützungserscheinungen und unter einigen Zwischentönen von der Basis geht RGM erneut mit 4 Kandidierenden auf einer gemeinsamen Liste in die Gemeinderatswahlen. Im Wahlbündnis ist die SP die Partei mit dem höchsten Stimmenanteil. Das Grüne Bündnis (GB) und die Grüne Freie Liste (GFL) sind auf kantonaler und nationaler Ebene beide Teil der Grünen Partei.

Da damit gerechnet werden kann, dass das RGM Wahlbündnis 3 bis 4 Gemeinderatssitze besetzen wird, ist es möglich, dass alle 4 RGM-Kandidierenden einen Sitz erobern. Wie bei allen Listen sind auch bei RGM die Bisherigen im Vorteil.

Durch die Fokussierung der Medien auf den Streit ums Stadtpräsidium, statt um den politisch wichtigeren Gemeinderat, kandidieren auch die Mitte-Liste mit Reto Nause, die FDP-Liste mit Alexandre Schmidt und die SVP-Liste mit gleich drei Kandidaten (Rudolf Friedli, Erich Hess, Bernd Schildger) für das Stadtpräsidium.

Die Grünliberalen treten zusammen mit BDP, CVP und EVP mit einer Mitte-Liste an. Obwohl die CVP die Partei mit dem kleinsten Stimmenanteil im Bündnis ist, hat der bisherige Reto Nause gute Chancen, diesen Mitte-Sitz zu verteidigen.

Die rechts-bürgerlichen Parteien konnten sich in diesem Jahr nicht auf eine gemeinsame Liste für den Gemeinderat einigen. Die FDP muss deshalb den zusammen mit der SVP eroberten Sitz von Alexandre Schmidt alleine im Gemeinderat verteidigen.

Weitere Empfehlungen für den Gemeinderat

Votez empfiehlt folgende Politikerinnen und Politiker aus verschiedenen Parteien zur Wahl, die sich für Liberalität, Offenheit und städtische Kultur einsetzen. Da vermutlich die Qualität von Brückenbauern verstärkt gefragt sein wird, sind diese explizit mit einem * gekennzeichnet.

Bürgerlich

Linke

Mitte

Smartvote und Wählen für Gewissenhafte

Wer Zeit hat, kann mit Smartvote viel rausfinden. Die Art, wie Smartvote Übereinstimmung herstellt, ist jedoch ungenau und deshalb lediglich als Richtlinie zu verstehen. Wichtiger noch: Smartvote schlägt einem auch Kandidierende vor die keinerlei Wahlchancen haben. Dann geht die Stimme für die aufgeschlossene SP-Unternehmerin an den vernagelten Gewerkschafter. Und statt der gesellschaftsliberalen Freisinnigen profitiert ein verkniffen konservativer Stahlhelm-bürgerlicher.

Es gibt auch Kritik zu Smartvote seitens der Politierinnen und Politiker. Der Fragebogen sei zu grob um der eidgenössischen Polit-Tradition förderlich zu sein. Smartvote befördere Pauschalisierungen, ziehe Konsensorientierung nicht ein und trage zur Stärkung der Pole bei. Zudem könnten Kandidierende selbst so extreme Positionen beziehen, dass die Ergebnisse der anderen verzerrt würden.

Trotzdem trägt Smartvote viel zur Transparenz und Rechenschaft der Kandidierenden bei. Um also Smartvote clever zu nutzen, muss man sich die Antworten und Kommentare der Kandidierenden auf die konkreten Fragen ansehen.

Korrespondent Votez Bern kandidiert

Der Verfasser der Votez-Abstimmungsempfehlung kandidiert übrigens selber als Listenfüller für den Stadtrat. Beni Lehmann betreut die städtischen und kantonalen Vorlagen von «Votez pour vous!» seit Anfang 2016. Er tritt bei der Grünen Freien Liste GFL an.